Sieben kleine Top-Smartphones im Vergleichstest (2024)

Am Anfang stand die Idee, richtig kompakte Smartphones zu testen. Wir fanden tatsächlich sieben Zwerge, die ordentlich was auf dem Kasten haben. Ein aufschlussreicher Kampf offenbarte, welcher Winzling der glorreichste ist – und was ihm im Vergleich zu den dicken Brocken fehlt.

Den wohl größten Vorteil bieten kleine Handys, wenn man sie nicht braucht – beim Transport. Sie verschwinden sogar in engen Jeans, ohne dass es blaue Flecken beim Hinsetzen gibt. Besonders kompakt ist das Klapphandy Samsung Galaxy Z Flip 3 im Hanuta-Format. Es ist gefaltet zwar 17 Millimeter (mm) dick, aber nur 86,7 mm lang. Da stört es auch nicht, dass es mit 72,4 mm das mit Abstand breiteste Gerät ist. Alle anderen bleiben unter 70 mm. Das iPhone 13 mini bescheidet sich mit 64,2 mm. Zum Vergleich: Der wuchtige Bruder iPhone 13 Pro Max ist mit 78,1 mm ein ganz anderes Kaliber. Das merkt man im Betrieb: Je schmaler das Handy, desto sicherer liegt es in der Hand. Die großen Teile werden zudem im Einhandbetrieb kippelig, wenn man umgreifen muss, um etwa mit dem Daumen oben die Statusleiste zu erreichen.

Natürlich bedeutet geringe Größe nicht zwingen geringes Tempo. Selbst das schwächste Gerät im Testfeld, das Google Pixel 4a, lässt sich im Alltag schnell bedienen. Obwohl seine Leistungen in den Benchmark-Tests eher in die Mittelklasse passen, reicht es für eine gute Temponote. Alle anderen Zwerge holen Top-Noten in den Tempo-Wertungen. Die beste Performance zeigt das iPhone 13 mini. Mit seinem A15 Bionic arbeitet es auf Augenhöhe mit

. Sogar das iPhone SE lässt in den Tempomessungen die meisten Androiden mit Ausnahme des Zenfone 8 und des Sony Xperia 5 III hinter sich. Die beiden sind mit dem Qualcomm Snapdragon 888 aber auch besonders gut bewaffnet. Apropos Speed und Chipsatz: Bis auf die Oldies Pixel 4a und iPhone SE funken alle unter anderem mit dem aktuellen Datenturbo 5G.

Der größte Nachteil der kleinen Handys ist ihr kleiner Akku. Das iPhone 13 mini zieht sich wieder am besten aus der Affäre und kommt im anspruchsvollen Testszenario mit pausenlosem Betrieb auf 9:48 Stunden. Nur Sonys Xperia 5 III knackt ebenfalls die 9-Stunden-Marke. Am drittlängsten hält das Pixel 4a mit 8:21 Stunden durch. Die anderen enttäuschen und bleiben teils deutlich unter 8 Stunden. Das Galaxy Z Flip 3 bringt es im Labor gerade mal auf 6:53 Stunden. Zur Ehrenrettung sei gesagt, dass es aufgeklappt den mit Abstand größten Bildschirm befeuern muss und wie das Galaxy S20 und die beiden iPhones auf Wunsch kabellos tankt.

Dass in ein wuchtiges Gehäuse auch mehr Akku passt, zeigt im Vergleich etwa das riesige iPhone 13 Pro Max, das im

mit 13:43 Stunden doppelt so lange durchhält wie das Galaxy Z Flip 3. Die kurze Laufzeit ist neben dem kleineren Display die größte Schwäche der kompakten Smartphones. Das Ladetempo fällt unspektakulär aus: Ein leeres Galaxy S20 ist in 1:41 Stunden zuerst wieder voll, das iPhone SE nuckelt dazu fast drei Stunden am Netzteil. Zum Vergleich:

haken diese Übung in 25 Minuten ab!

Solange das Licht stimmt, ist die Fotoqualität fast aller Minis im grünen Bereich. Ausgerechnet Kamera-Spezialist Sony enttäuscht etwas und bildet mit dem Xperia 5 III das Schlusslicht. Auch die einzige optische Telelinse im Testfeld reißt das nicht mehr raus. Die miesen Blitzaufnahmen tun ihr Übriges. Auf eine Ultraweitwinkeloptik verzichten nur das iPhone SE und das Pixel 4a. Dafür punktet das Google-Phone mit guten Werten bei Tag sowie Nacht und sorgt zusammen mit dem 13 mini und dem S20 für die besten Noten im Sichttest. Abgesehen vom Sony Xperia 5 III und dem Samsung Galaxy S20 müssen die Test-Kandidaten ohne Telelinse auskommen. Die digitalen Reserven für Vergrößerungen fallen trotzdem sehr unterschiedlich aus.

Das Galaxy S20 gewinnt am Ende das Fotokapitel souverän – es gehört zu

, die COMPUTER BILD je im Test hatte. Das iPhone 13 mini hält da nicht mit und muss sich mit dem zweiten Rang zufriedengeben. Die besten Selfies im Testfeld, die das iPhone 13 mini macht, mögen ein Trost sein. Das iPhone SE hat die schlechteste Frontkamera und fällt damit noch hinter das Xperia zurück.

Kleine Handys, kleine Displays? Nur das iPhone SE bestätigt dieses eigentlich naheliegende Vorurteil mit einer Diagonale von bescheidenen 4,7 Zoll. Doch selbst das noch kleinere iPhone 13 mini tritt schon mit 5,4 Zoll an.

Um das mal einzuordnen: 2014 bis 2017 brachten es ein iPhone auf 4,7 und die große Plus-Variante auf 5,5 Zoll. Zu der Zeit wäre das Pixel 4a mit 5,81 Zoll ein Riese, heute ist es das drittkleinste Modell unter den Zwergen, denn es wird nur noch größer: 5,9 Zoll beim Zenfone 8, 6,1 Zoll im schlanken 21:9-Format beim Sony, gewölbte 6,2 Zoll beim Galaxy S20 mit seinem ultradünnen Rand und schließlich der Klappriese Galaxy Z Flip 3, der mit 6,7 Zoll die gleiche Diagonale mitbringt wie ein iPhone 13 Pro Max!

Im Kratztest ließ sich der Klappbildschirm allerdings wesentlich leichter beschädigen als alle anderen Displays. Dafür ist er von Haus aus beim Transport geschützt, sofern das Z Flip 3 zusammengefaltet ist. Das Display des iPhone SE ist verglichen mit der knackigen OLED-Konkurrenz blass und schwächelt auch bei der maximalen Helligkeit, die allerdings das Xperia 5 III noch unterbietet. Alle anderen Displays sind scharf genug, das des Galaxy S20 ist geradezu superscharf und gehört zu den

. Es ist so hell, dass nur das iPhone 13 mini und das Z Flip 3 mithalten.

Insgesamt sind die Minis im Test gut ausgestattet. Die Mobilfunktechnik 5G fehlt lediglich dem Google Pixel 4a und dem iPhone SE.

sparen sich die Modelle von Asus, Sony und Google. Nur das Pixel 4a ist nicht wasserdicht und hat wie Apples iPhone SE keine zweite Linse für Ultraweitwinkelaufnahmen. Einzig das Sony Xperia 5 III hat eine Zoomlinse, das Galaxy S20 ermöglicht Tele-Aufnahmen mit Ausschnitten einer 64-Megapixel-Kamera. Bei der getesteten Vierfach-Vergrößerung sehen die Bilder des S20 damit sogar richtig gut aus.

Klein, kleiner, iPhone 13 mini: Dieser Zwerg macht alles richtig. Er hat Power wie die ganz Großen und schlägt sich bei der Ausdauer ebenfalls wacker. Fotos gelingen immer gut – und das Display ist prima. Wer mit der kleinen 
Fläche klarkommt, erhält das beste ultrahandliche Smartphone.

Das Samsung Galaxy S20 hat es noch drauf. Es ist kompakter und schärfer als sein Nachfolger und macht richtig gute Fotos. Kein Wunder, dass es mit dem Preis nicht noch weiter runtergeht. Die einzige Schwäche ist die Ausdauer. Ansonsten ist das S20 ein kompakter und schicker Begleiter mit vergleichsweise großem Display. Obacht bei 5G: Das gibt es nur modellabhängig. Achten Sie auf den Zusatz im Namen.

Das Asus Zenfone 8 ist ein unauffälliger Begleiter – im positiven Sinne. Es leistete sich einfach keine nennenswerte Schwäche im Test, kann vieles gut, zeigte allerdings keine überragende Leistung. Es ist ein gutes, handliches Gesamtpaket, das man als Mini-Freund auf dem Zettel haben sollte. Zu den besonderen Vorzügen gehören das knackige Display und das sehr hohe Tempo. Kabelloses Laden fehlt.

Das Samsung Galaxy Z Flip 3 ist ein spektakulärer Kompromiss – und ein Hingucker! Als einziges Gerät verbindet es einen großen Bildschirm mit kleinem Volumen in der Hosentasche. Die leichte Welle im knackigen, hellen Display stört in der Draufsicht kaum. Dann schon eher die schwache Laufzeit. Zusammengeklappt zeigt das Zweitdisplay die Uhrzeit sowie andere Infos an und dient als Kontrolle für Selfies mit der Hauptkamera. Das Display ist zwar üblicherweise beim Transport geschützt, weil zusammengeklappt, aber das ist auch nötig, denn die oberste Schicht zerkratz sehr leicht. Der Akku ist etwas schwach auf der Brust.

Trotz großer Diagonale bleibt das Sony Xperia 5 III angenehm schmal. Das Tempo ist echt stark und das 21:9-Display macht besonders beim Zocken und Filmegucken Freude, solange die Umgebung nicht zu hell ist. Im Test zeigte das Sony nicht die erwarteten Fotoqualitäten. Die Rückseite ist rutschig, aber bis auf induktives Laden ist das Xperia prima ausgestattet. Trotzdem ist der schmale Hobel recht teuer.

Das Apple iPhone SE wirkt im Vergleich etwas altbacken. Das kleine LCD bleibt neben den OLEDs blass, Fotos brauchen gute Beleuchtung und die Ausdauer ist auch nicht so toll. Dafür überzeugt das Handling mit Home-Button und Fingerabdrucksensor. Zudem ist das Tempo top! Es gibt kein 5G und sowohl der Akku als auch die Selfiekamera lassen zu wünschen übrig.

Wer hat hier "alt" gesagt? Von allen Androiden hatte das Google Pixel 4a 
mit Android 12 zuerst das frischeste Betriebssystem! Es lässt sich flüssig bedienen, hat ein schönes OLED-Display und macht mit seiner einsamen Kameralinse immer gute Fotos. Die Kunststoffrückseite ist zwar wenig glamurös, aber haptisch angenehmer und griffiger als die der anderen Kandidaten – sofern man matte Flächen bevorzugt. Das 4a ist nicht wasserdicht, verzichtet auf 5G und kabelloses Laden. Das Tempo langt im Alltag locker. Bis zum ausstehenden Pixel 6a bleibt das 4a das letzte handliche Pixel.

Im Western "Die glorreichen Sieben" bleiben am Ende vier auf der Strecke. Derlei Ausfälle haben wir nicht zu beklagen. Jeder Kandidat hat seine Daseinsberechtigung und gleitet entspannter in die Skinny-Jeans als die großen Verwandten. Der technisch größte unter den sieben Zwergen ist Testsieger iPhone 13 mini. Apples kleinstes Handy hält bei der Leistung mit den ganz großen und bei der Laufzeit mit den guten Smartphones mit. Das Galaxy S20 ist der beste Android-Mini. Das Galaxy Z Flip 3 zieht einerseits die größte Show ab und macht sich bei Bedarf am kleinsten. Für Sparfüchse gilt: Mit einem kleineren Budget gibt es zwar weniger Technik, aber mit dem Pixel 4a oder dem iPhone SE kann man heute durchaus noch Freundschaft schließen.